In der Nachbarschaft: In der Kirche

1382: Schutz vor Plünderungen

Ende des 14. Jahrhunderts war in Nordhessen eine kriegerische Zeit. Die Dorfbevölkerung war durchziehenden Soldaten weitgehend schutzlos ausgeliefert. Wohl deshalb ließ das Frauenstift Kaufungen 1382 für seine Besitzungen in Niederkaufungen einen mehrgeschossigen Steinbau, eine „Kemenate“, errichten.
Ein von der Losse gespeister Wassergraben umgab das 8 x 8 Meter große Gebäude an allen vier Seiten. Die Kemenate stand in der Mitte eines 33 x 33 m großen Geländes, das von einer Wehrmauer umgeben war. Hierhin konnten sich die Niederkaufungerinnen und Niederkaufunger im Angriffsfall mit Vieh und Getreidevorräten zurückziehen.
Im späten Mittelalter wurde der Niederkaufunger Steinbau zur Gemeindekirche umgebaut. 1615 erhielt die Kirche ihre heutige Gestalt.
Mauerreste der Kemenate sind in der Nord- und der Westwand des Kirchenschiffs erhalten. Auch der Verlauf der Wehrmauer ist inzwischen erforscht worden.