Eine Kommune im Dorf
1987 übernahmen Kommunardinnen und Kommunarden die Hofanlage des ehemaligen Gutes, um als politische Gemeinschaft zu leben und zu wirken. „Uns präsentiert sich [in Kaufungen] von Beginn an eine Gemeinde, die auch von gemeinschaftlichem Interesse geprägt ist. Damit können wir Nutznießer eines sozialen Klimas sein, welches unseren eigenen Vorstellungen entspricht. Und zugleich können wir auch deshalb (durchaus auch konfrontativ) Ideengeber sein, weil wir offene Ohren finden“, erinnerten sie sich 2011. „Wir haben vieles, das heute auch in Kaufungen normal ist, ausprobiert, bekannt gemacht, aufgezeigt.“
„Erfreulich, dass die BürgerInnen sich durch die pure Existenz [der Kommune] mit anderen Ideen und Menschen auseinandersetzen müssen. Zu sehen, es gibt noch was anderes als den Singverein und die Kneipe. Die Welt ist offensichtlich bunter und komplizierter“, befand der Kaufunger Bürgermeister 2003.
Inzwischen leben hier 80 Menschen in gemeinsamer Ökonomie. Baugewerke, landwirtschaftliche Produktion, Sozialeinrichtungen wie ein Kindergarten oder die Tagespflege für dementiell Erkrankte und das Tagungshaus entstanden aus der Selbstorganisation. Die Kommune ist bundesweit bekannt und in der Gemeinde mannigfaltig vernetzt.