Kein Ort ist sicher
„Als wir [1945] das erste Mal zur Konfirmation gingen, da gab es Panzeralarm. Alle gingen [die Windhäuser Straße hinauf] in die Bunker. Da sind wir später konfirmiert worden. Der Kuchen wurde im Bunker gegessen.
Wir waren selten im Bunker, haben meistens im Keller gesessen. Am 4. April, beim Einmarsch [der US-Truppen], sind bei uns im Haus zwei Personen durch Granatenangriff tödlich verletzt worden. Die Granate ist direkt vor dem Küchenfenster auf dem Weg eingeschlagen. Meine Cousine und meine Tante sind beim Kochen, Aufwaschen umgekommen. Die waren vollkommen durchlöchert durch die Granate. Wir haben eine Etage höher Mittag gegessen: Es gab einen Riesenknall, alles war voller Staub. Wir haben Glück gehabt.“ Friedrich W., geb. 1931
2012 brachte Friedrich W. seinen ‚Kinder-Schatz‘, die hier gezeigte Zigarrenkiste, ins Regionalmuseum: „Wir haben zugesehen, wie das Flugzeug mit einer Rauchwolke trudelte und brach und am Höhberg abstürzte; kurz danach fiel das kleine Motorenschild direkt vor unsere Haustür.“
Was ist aus der Besatzung der B24-Liberator geworden? Hat sie überlebt? Nachfragen 2019 beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sowie beim amerikanischen Gräberdienst blieben ergebnislos.