Von der Gänseweide zum Dorfplatz
1975 hatte man den Mühlgraben zugeschüttet. Er wurde nicht mehr gebraucht. 1991 entstand ein kleiner Treffpunkt, der an den Einlauf des ehemaligen Mühlgrabens in die Losse erinnert. Eine Skulpturengruppe mit von Grundwasser gespeistem Brunnentrog bildet das Zentrum.
Die Dorferneuerung der 1970 gegründeten Gemeinde Kaufungen stärkte die Altdorfkerne. Bürgerschaft und Verwaltung restaurierten und rekonstruierten historische Bauwerke und schufen neue Plätze, wie die „Gänserammel“.
Bürgermeister, Bauamtsleiter und Stadtplaner erinnern sich: „Hintergrund war, dass sich die Menschen in ‚ihrem Dorf‘ wiederfinden und entfalten sollten. … Der Abbruch … zweier Sandsteingewölbebrücken über Losse und Mühlgraben im Zuge der Kreisstraße 5 (Windhäuser Straße) in Niederkaufungen [wurde] abgewendet. Gegen die erklärten Ziele des Landkreises… wurde kurzfristig, mit der besonderen Hilfe der … Landeskonservatorin, die Eintragung des Ensembles als technisches Kulturdenkmal in das Denkmalbuch des Landes Hessen veranlasst. Damit konnten nicht nur die Brücken, sondern auch ein unmittelbar angrenzendes Fachwerkhaus in einer größeren Fachwerkumgebung der Nachwelt erhalten werden. Dass schließlich vom Landkreis und dem Land Hessen die Kosten für eine notwendige Grundsanierung getragen werden mussten, entsprach den gesetzlichen Regelungen. Die … bauliche Lösung ist jedoch den Anforderungen aus dem Verkehrsaufkommen, auch im Hinblick auf die Ziele der Verkehrsberuhigung, in den zurückliegenden Jahren stets gerecht geworden.“