Hintergrund

Eine von Hunderttausend

„Über hunderttausend Menschen – Männer, Frauen, Kinder – wurden in den Jahren des zweiten Weltkrieges Opfer einer geplanten Mordaktion. Sie richtete sich gegen Mitmenschen, die geistig behindert oder psychisch erkrankt waren. Dem Krieg gegenüber anderen Völkern folgte der Krieg gegen die eigenen Mitbürger und Mitbürgerinnen, die nicht in die Zukunft der ‚arischen Herrenrasse‘ paßten. Neben der Verfolgung der jüdischen Mitmenschen setzte mit Kriegsbeginn so auch die systematische Tötung kranker und behinderter Menschen ein.“ Christina Vanja, ehem. Leiterin der Archive/Gedenkstätten des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen.

„Es ist erwiesen, daß krasse Nützlichkeitserwägungen und rein materielle Gesichtspunkte zur Planung und Entstehung des ‚Euthanasie‘-Programms geführt haben und daß es zu seinem wahren Ziel hatte, nicht allein ‚lebensunwerte Menschen‘, sondern ganze Menschengruppen […] unter einer wissenschaftlichen Tarnung zu beseitigen. Man wollte Geld, Personal und sonstige materielle Werte sparen und sich von der Last unnützer Menschen befreien.“ Friedrich Stöffler, Stellvertretender Direktor des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, Nachfolger des Anstaltsträgers, 1961