Gleise, Wege, Straßen und noch eine Autobahn
„Morgens und abends gingen Menschentrauben vom bzw. zum Bahnhof [Papierfabrik]. Viele Arbeiter kamen zu den Betrieben [hier] in der Leipziger Straße. Vor 7 Uhr fuhren 3 volle Züge nach Kassel… Der Bahnhof… hatte nur einen kleinen Wartesaal, aber eine große Güterabfertigungshalle… Die anliegenden Betriebe [konnten mit Gleisanschluss] gleich be- und entladen. Also hatte unser großer Bahnhof [an der eingleisigen Strecke] 6 nebeneinander liegende Gleise.“ Georg Häusling, Ortschronik 2011
Die Eisenbahnstrecke wurde 1985 stillgelegt. Ab November 1982 verbanden Anrufsammeltaxen die Kaufunger Ortsteile mit der Kasseler Straßenbahn. Ab 1998 hat man die Tram schrittweise in das Lossetal verlängert. „Mit der Wiedereinführung sind dann viele Kaufunger auf die öffentlichen Verkehrsmittel umgestiegen.“ Gerhard I., ehem. Bürgermeister
„Es gab weder Straßenbeleuchtung noch feste Wege, sondern nur Pfützen in Schlammwegen. Wenn man ausgehen wollte, musste man ein zweites Paar Schuhe mitnehmen.
Die Papierfabriker waren weniger nach Niederkaufungen als nach Kassel-Bettenhausen orientiert: Dorthin konnte man unter der Autobahnbrücke laufen, während der Weg in den Niederkaufunger Dorfkern weit und mühsam war… Mit dem Fahrrad oder zu Fuß war Niederkaufungen nur unter Lebensgefahr zu erreichen, denn man musste entlang der B 7 gehen bzw. fahren… Erst nach 1980, also nach dem Bau der Umgehungsstraße,… wurde die Verbindung besser.
Die Autos konnten noch bis 1952 direkt von der Autobahn in den Bettenhäuser Weg einbiegen.“ Georg Häusling
„Die Entscheidung der Landesregierung die Autobahn Kassel-Eisenach im Lossetal zu führen, sorgt in den betroffenen Gemeinden… für heftige Proteste… Anwohner… würden noch mehr durch Lärm und Abgase belastet… Wie soll die Anbindung der A 44 an die A 7 bei Kaufungen-Papierfabrik aussehen?“ Hessisch-Niedersächsische Allgemeine, 29.4.1995