Ein modernes Dorf
Stolz präsentiert sich das Dorf auf der Ansichtskarte aus den 1960er Jahren mit dem Neubauviertel südlich der Leipziger Straße und seinen zahlreichen modernen Wohngebäuden.
Schließlich war eines der dringlichsten Probleme der Nachkriegszeit die Wohnungsnot in der Bundesrepublik. Niederkaufungen bot Evakuierten, Ausgebombten, Flüchtlingen und Vertriebenen eine neue Heimat. Die Ortsbevölkerung wuchs allein zwischen 1939 und 1946 um 30 %.
In der Gemeinde entstanden nach dem Krieg unterschiedliche Wohnformen im öffentlich geförderten Wohnungsbau: Siedlerstellen mit Grabeland und Stallgebäuden wurden als Doppelhäuser an der Langen Straße/ Neuen Straße mit Eigenbeteiligung gebaut.
Im Bereich Lange Straße/Am Haferbach wurden drei- bis viergeschossige Mietshäuser errichtet. Diese neuen Zeilenbauten sollten möglichst viel Licht, Luft und Sonne in die Wohnungen leiten und unterschieden sich architektonisch nicht von den gleichzeitig in der Großstadt Kassel entstehenden Siedlungen. Auch auf dem Dorf wohnte man nun mit Balkonen und Vorgärten, Grünflächen und Spielplätzen.
Zur Modernisierung gehörten neue Straßen und Fußwege, Wasserversorgung, Post, Einzelhandel und Gastwirtschaften oder auch eine zentrale Gefrieranlage mit Tiefkühlfächern zum Mieten.
Und zwischen 1960 und 1968 entstanden fünfzehn Aussiedlerhöfe.