Erbschaft: Großstadtmüll

„An den Rauch haben wir uns fast schon gewöhnt. Aber die Zersetzungsdämpfe, die besonders abends aus der ehemaligen Tagebaugrube aufsteigen, sind geradezu ekelerregend.“ An Berichte von Ober- und Niederkaufunger Bürgerinnen und Bürgern aus den 1960er Jahren erinnerte die Hessisch-Niedersächsische Allgemeine, 14.06.2016

„Wer weiß heute noch, dass der Freizeitpark Steinertsee bis in die 1960er Jahre ein ehemaliges Braunkohletagebau-Restloch der Zeche Freudental war? Wer erinnert sich noch an die damalige Verkippung durch die Stadt Kassel (1960 – 1968) als deren einzige ungeordnete Abfalldeponie, die über Jahre für die Bevölkerung sehr nachteilige Auswirkungen durch Gestank, Rauch, Fahrverkehr und Straßenverschmutzung brachte?“ Gerhard Iske, Heinrich Klose, Rudolf Passarge, Ortschronik 2011

„Die Zeche, zur Rekultivierung verpflichtet, übertrug die Verfüllung des Geländes an die Stadt Kassel für deren städtische Müllabfuhr. … Unter dem Eindruck der Umweltbelastung reiften in beiden Gemeinden schon früh Pläne, dort ein Erholungsgebiet einzurichten.“ 1971 hat die neue Großgemeinde Kaufungen die Rekultivierungsverpflichtung übernommen.
„‘Die Stadt Kassel ist verklagt worden, um eine Verpflichtung zur Übernahme der Kosten zu erreichen. Sie wird in Kürze mit der schadlosen Ableitung der Sickerwässer beginnen‘. Intensive und regelmäßige Erkundungsbohrungen auf deren Kosten in einem Zeitraum von mehr als zehn Jahren stellte jedoch die Überwachung (vor allem der Grundwasserströme) sicher und machte weitergehende Schutzmaßnahmen nicht erforderlich.“ Kaufunger Woche, Sonderbeilage 10 Jahre Kaufungen, 1980