Zwangsarbeit im Ersten Weltkrieg
„Viele von unseren Bergleuten sind in den Krieg. Seit einigen Wochen sind darum Russen hier beschäftigt. Die frühere Töpferei ist ihnen als Wohnung gegeben. Die Fenster sind mit Eisenstäben versehen. Um den Hof herum ist Stacheldraht gezogen. Drei Landsturmmänner bewachen sie mit geladenem Gewehr. Den Sonntag sitzen sie vor der Tür und spielen Karten und Rauchen. Hier scheint es ihnen ganz gut zu gefallen.“ Karl H., geb. 1905, Aufsatz aus der Oberkaufunger Schule „Die kriegsgefangenen Russen auf unserem Bergwerk“, 28.8.1915
„Verschiedene Werke hier sind so sehr für die Heeresverwaltung beschäftigt, dass zu den zahlreichen zur Arbeit herangezogenen Kriegsgefangenen (Russen und Franzosen) noch eine ganze Anzahl weiterer kommen wird. Die Verpflegung derselben wird auch diesmal wieder Herr Gastwirt S… übernehmen“, berichtet der Beobachter an der Losse, am 11.2.1916 und ergänzt am 13.11.:
„Nachdem die Freudenthaler Gewerkschaft [Zeche] schon lange viele dieser Leute in Diensten hat und ebenso die Firma Otto [Dampfsägewerk], quartiert jetzt die hiesige Oberförsterei eine Anzahl Gefangenen hier ein, die sie in ihrem Forstbezirke beschäftigen will.“