1820: Technik schafft Arbeit
„Gegenwärtig wird aber nur noch auf Kohlen gebaut und zwar durch vier gewerkschaftliche Werke, nämlich das Freudentaler, das Mitteltaler, das Setzebacher und das Stift-kaufunger, welche zusammen an 130 Arbeiter beschäftigen und jährlich 52.000 Maß Kohlen liefern.“ Johann Georg Landau beschreibt 1842 Oberkaufungen.
Wieviele der Bergleute damals untertage dem 1820 errichteten Fördergöpel ‚Rossgang‘ zuarbeiten konnten, ist nicht überliefert.
„Ein alter Ortsbürger, der sich dieses Betriebes noch ungefähr erinnern kann, gibt etwa folgende Darstellung: In unmittelbarer Nähe des Roßganges soll sich der Schacht befunden haben, aus dem die Braunkohle gefördert wurde. An Stelle der Kraftmaschinen soll ein Göpelwerk in Betrieb gewesen sein, das mit 4 Pferden in Bewegung gesetzt wurde. [Es waren 2 Pferde pro Schicht.] Es soll in diesem Betrieb 2 Schichten (Tag- und Nachtschicht) mit ca 50 Arbeitern (einschl. der Uebertage-Arbeiter) gearbeitet worden sein… Die Förderung soll auch damals schon in Eisenwagen mit einem Inhalt von 7 Ztr. Braunkohle erfolgt sein. Lediglich durch bespannte Fuhrwerke ist diese Braunkohle nach Kassel in die Betriebe und Privathaushalte befördert worden. Durch Eröffnung der späteren Zeche ‚Freudental‘ [am Bahnhof] ist dieser kleine Betrieb eingegangen.“ Bericht der Gemeinde an das Landesamt für Kulturgeschichte der Technik in Kassel, 1939
Bürgerschaftliches Engagement rettete 1970 Treibehaus und Schachtanbau vor dem Abriss. Heute ist das technische Denkmal als Bergwerkmuseum Rossgang zweiter Standort des Regionalmuseums Kaufungen.