Demokratisch, kommunal
„Wir wollen Einrichtungen schaffen, die die Bürger in ihrer Freizeit nutzen sollen. Dorfgemeinschaftshäuser, Bürgerschaftshäuser, Jugendheime und Sportanlagen sollen unserer Jugend neue Möglichkeiten geben, sich zusammenzufinden, echte politische Gespräche zu führen, um die Freiheit in der Demokratie, die so oft bedroht ist, zu pflegen“, Landrat Josef Köcher, Grundsteinlegung des Bürgerhauses Kaufungerwald, 1960.
„Möge dieses Haus für die kommenden Generationen Zeuge des Aufbauwillens der Gemeinde Oberkaufungen und des Landes Hessen nach einem verlorenen Krieg sein.“
Das Landesprogramm „Das soziale Dorf“ sollte die Lebensverhältnisse in Stadt und Land einander angleichen: Neben der Gemeindeverwaltung, dem Festsaal und dem Hochzeitssaal entstanden Sozialstation und Schwesternwohnung, Jugendräume, Gemeindebücherei, Feuerwehr, Gaststätte und Kegelbahn.
Pavillonarchitektur, Flachdächer und Rasterfassaden sowie das vollverglaste Erdgeschoss des Kopfbaus symbolisierten Moderne, Transparenz und Sachlichkeit. Verbindungsgänge, Terrasse und die große Freitreppe an der Leipziger Straße waren angelegt als Orte der Begegnung.
Für das offene Zentrum entwarf Wilhelm Hugues 1962 eine „Gedenkstätte für die Toten des Zweiten Weltkriegs“ als schwebende Klinkerwand: Das ‚Lernen aus der Geschichte‘ gehörte hier zum demokratischen Wiederaufbau.