13. Kaufunger Mahnwache: „Die Tür war immer offen…“
Rund 35 Mitbürger*innen hatten sich am ersten Freitag im Juli abermals zur Mahnwache gegen den Krieg in der Ukraine auf dem Rathausvorplatz versammelt. „Mazel tov“ ließ Martin Esch zu Beginn auf seiner Klarinette erklingen. Im Anschluss begrüßte Pfarrer Andres Synofzik aus Niederkaufungen die Anwesenden und griff sogleich die lauten Geräusche eines vorbeifahrenden Motorrades auf: „Manchen Lärm muss man einfach vorbei ziehen lassen..“ und wünschte sich: „möge der Lärm des Krieges in der Ukraine ebenfalls vorbei ziehen“.
Mit Gitarrenbegleitung sang Heike Weigang ein „Schlaflied für Wladimir P.“, in dem es unter anderem hieß: „…Schlaf und lass den Frieden still in dein Herze fließen….“. „Spüren Sie dem Lied nach“, sagte Pfarrer Synofzyk und ließ dazu die Glocken der St. Heinrichkirche ertönen.
Doris Bischoff, Beigeordnete des Gemeindevorstandes, äußerte „Betroffenheit und Unverständnis, dass in dieser zivilisierten und hochentwickelten Zeit, willkürlich die Zerstörung eines ganzen Landes und Übergriffe auf die dort lebenden Menschen angeordnet wird…“. Danach erzählte sie aus ihrer Erinnerung als Nachkriegskind auf dem Dorf. „Es kamen Menschen in den Ort, die ihre Heimat verloren hatten und auf Hilfe angewiesen waren….die Tür war immer offen für sie…meine Großmutter hielt einen Korb mit Äpfeln, Eiern und Kartoffeln bereit…jeder bekam nur ein Ei, denn es waren viele…“.
Pfarrer Synofzik griff das Thema auf und berichtete über die Flüchtlinge in und um Kassel und dass auf der Homepage der evangelischen Kirche Niederkaufungen, in Kooperation mit Sankt Joseph in Rothenditmold und der Nachbarschaftshilfe Kaufungen, einzusehen sei, was aktuell gebraucht wird und gespendet werden kann.
Nach einem gemeinsamen Gebet: „Schenke uns Frieden und Mut dem Bösen friedlich und geduldig entgegen zu treten“, wurde die Mahnwache mit dem Lied der Zuversicht „We shall over come“ beendet.
Die 14. Mahnwache findet am 05. August 2022 um 19 Uhr vor dem Rathaus Kaufungen statt.