Kerzen für den Frieden – 4. Mahnwache in Kaufungen
Erneut fanden sich am vergangenen Freitagabend zirka 200 Menschen zu einer Mahnwache vor dem Kaufunger Rathaus zusammen, um ein Zeichen gegen Krieg und Gewalt zu setzen. Mit Kerzenlichtern und Laternen zeigten sie sich solidarisch mit der Ukraine und demonstrierten für den Frieden in Europa. Pfarrer Andres Synofzik leitete die Veranstaltung ein mit dem israelischen Volkslied „Hevenu Shalom Alechem“, das die Sehnsucht nach Frieden ausdrückt. Die Schüler Arvid Schöne und Ole Leickel luden die Anwesenden im Anschluss dazu ein, eigene Gedanken und Gefühle in einem Wort zu bündeln und dieses im Rahmen einer interaktiven Präsentation per Handy mitzuteilen. Auf diese Weise wurde auf der aufgestellten Leinwand eine „Wortwolke“ sichtbar, eine Mentimeter-Installation wurde erstellt, auf der sich die am häufigsten genannten Begriffe schließlich in großer Schrift herauskristallisierten: Angst, Wut, Trauer, Ohnmacht, aber auch Frieden, Hoffnung und Solidarität wurden genannt. Die beiden Jugendlichen erhielten viel Applaus für diese Idee.
Pfarrerin Dr. Christina Bickel und Vikar Dietrich Wierczeyko gedachten im Gebet der vielen Opfer dieses Krieges, der Flüchtlinge, die zurzeit in Not und Bedrängnis sind und hoben auch die große Hilfsbereitschaft hervor, die den Bedürftigen aus der Ukraine an vielerlei Stellen entgegengebracht wird. Ein fünfminütiges Glockenläuten gab Raum für Stille auf dem Rathausvorplatz – ein Innehalten, um im gemeinsamen Wunsch nach Frieden zusammenzustehen.
Bewegt zeigte sich auch Landtagsabgeordneter Florian Schneider: „Frieden ist keine Normalität, erstmals haben auch wir Angst, dass der europäische Gedanke in Gefahr ist, dass ein einzelner Mensch mit dem Angriff auf die Ukraine und die westliche Welt die Landkarte neu schreiben will.“ Er zeigte sich dankbar für die anwesenden Besucher*innen und wies auf die Bemühungen hin, den geflüchteten Menschen größtmögliche Unterstützung zukommen zu lassen: „Jede Woche kommen 250 Menschen im Landkreis Kassel an und ich bin dankbar, dass sich schon so viele Helfer*innen in den Zentren am Sensenstein und in Fuldabrück in unterschiedlicher Weise einbringen.“
Am Ende der Veranstaltung wurde wie bei den vergangenen Mahnwachen das Lied „We shall overcome“ gemeinsam angestimmt.