• Gastredner Wilfried Henning, Bürgermeister Arnim Roß und Ulla Merle, Leiterin des Regionalmuseums, freuen sich, eine neue Ausstellung im Rathausfoyer präsentieren zu können.

  • Gefühle als Thema der Friedensarbeit werden im Rahmen des Kaufunger Friedenspfads thematisiert.

  • Die Tafeln greifen verschiedene Gefühle auf und erläutert diese anhand von vergangenen politischen Ereignissen.

Die Macht der Gefühle – Ausstellung im Rathausfoyer

„Politik, Macht und Gefühle haben miteinander zu tun – und gerade in der Woche des 30-jährigen Jubiläums des Falls der Mauer passt es gut, dass wir heute diese besondere Ausstellung über Emotionsgeschichte hier im Rathaus eröffnen können“, mit diesen Worten begrüßte Bürgermeister Arnim Roß alle Anwesenden. Im Rahmen des Kaufunger Friedenspfades hatte sich die Gemeinde entschlossen, die Tafelausstellung „Die Macht der Gefühle“ der Berliner Historikerin Prof. Dr. Ute Frevert und der Bildungsforscherin Bettina Frevert in Kaufungen vorzustellen. Das Projekt entstand in Kooperation mit der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ und der „Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur“ unter der Schirmherrschaft von Bundesaußenminister Heiko Maas. Die Ausstellungstafeln greifen Gefühle wie Angst, Begeisterung, Empörung, Solidarität und Wut auf und setzen sie in den Kontext zu politischen Ereignissen des vergangenen Jahrhunderts.

Mit Wilfried Henning, dem ehemaligen Polizeipräsident Kassels, konnte ein Eröffnungsredner gewonnen werden, der aus seinem beruflichen Wirken heraus lebendige Gedanken zum Thema „Staatsdiener und Mensch“ ausführte. „Diese Ausstellung ist wichtig – gerade in einer Zeit, wo die Gesellschaft zunehmend wieder von Gefühlen wie Hass und Angst geprägt wird, was für unser Zusammenleben nicht gut ist“, gab Henning zu bedenken. Anhand von zahlreichen Beispielen aus seiner Berufstätigkeit, unter anderem auch als Staatsanwalt und Gefängnisleiter, schilderte der Polizeipräsident a.D., dass seine Arbeit stets auch von Emotionen begleitet gewesen sei. Gerade im Kontakt zu Gefangenen seien Begegnungen oft eine Konfrontation mit Einzelschicksalen gewesen, die auch ihn nicht unberührt gelassen hätten. „Auch aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen bin ich überzeugt davon, dass wir viele negative Gefühle wie Neid, Hass und Angst überwinden können, wenn wir näher aufeinander zugehen und mehr Verständnis füreinander entwickeln in unserer Gesellschaft“, schloss Wilfried Henning seine Ausführungen.

Die Ausstellung „Die Macht der Gefühle“ greift  das Thema, das auch heute Politik und Gesellschaft herausfordert, auf anschauliche Weise auf und regt zum Nachdenken an. Sie ist noch bis zum 15. April 2020 werktags im Rathausfoyer zu besichtigen.