Frieden schaffen mit Waffen?

Kriege und Krisenherde, Vertreibung und Terror bestimmen schon seit Tagen, Wochen und Jahren die Nachrichten. Unweigerlich kommt da die Frage auf, ob es überhaupt Auswege aus der Spirale von Hass und Gewalt gibt? Kann man Frieden mit Waffen schaffen? In einem besonderen Abendgottesdienst beschäftigten sich Pfarrer Johannes Barth und sein Team der evangelischen Kirche Oberkaufungen Anfang Februar mit diesen Fragen. Überhaupt zog sich das Thema Krieg und Frieden, was derzeit auch von der Gemeinde Kaufungen mit dem Projekt „Friedenspfad“ thematisiert wird, wie ein roter Faden durch das Programm.
Manfred Keller, Soldat bei der Bundeswehr in Fritzlar, berichtete über seine Auslandeinsätze im Kosovo und in Afghanistan und über seine Gefühle im Zusammenhang mit dem Kampfeinsatz.
„Wir machen uns schuldig, ob wir nun Gewalt anwenden, um Gewalt zu verhindern, oder ob wir Gewalt unterlassen, aber damit auch nicht verhindern, dass Opfern Gewalt angetan wird. Die Hände in Unschuld waschen gibt es nicht. Von daher sollten wir selbstkritisch sein und uns der Schuld bewusst werden, wenn wir Waffengewalt im äußersten Notfall befürworten und ausüben oder wenn wir diese Waffengewalt gerade ablehnen, aber andre zu Opfern werden“, betonte Pfarrer Barth in seiner Predigtansprache. „Wir als Christen sollten das Hauptaugenmerk auf den Frieden legen und in kleinen Schritten mit diesem Frieden anfangen.“
Der besondere „Clou“ des Gottesdienstes: In Kleingruppen diskutierten die Kirchenbesucher während des Gottesdienstes über Kriegs- und Friedensfragen. Menschen aller Generationen machten mit.