• Zirka 300 Bürger*innen nahmen an einer kurzfristig organisierten Friedensveranstaltung vor dem Kaufunger Rathaus teil.

  • Kerzen und Windlichter wurden als Zeichen der Hoffnung und als Zeichen an die Regierung Russlands angezündet.

  • Auch Landrat Andreas Siebert und Landtagsabgeordneter Florian Schneider kamen an diesem Abend nach Kaufungen.

  • Pfarrer Johannes Barth gedachte der betroffenen Menschen und lud während des Glockengeläuts zum Schweigen ein.

  • Bürgermeister Arnim Roß griff die allgemeine Verunsicherung auf und appellierte an den Zusammenhalt in der EU.

  • Mahnwache für den Frieden.

Gedenken an Ukraine: Mahnwache auf dem Kaufunger Rathausvorplatz

„Wir möchten ein Zeichen setzen für die Einhaltung von Frieden, Demokratie und Menschenrechte!“ – Diesem Aufruf der Kirchen und der Gemeindegremien sind am Freitagabend kurzfristig zahlreiche Kaufungerinnen und Kaufunger gefolgt und haben sich wegen des Einmarschs durch russische Truppen und zahlreicher Angriffe auf die Ukraine zu einer Mahnwache und einem Friedengebet vor dem Kaufunger Rathaus eingefunden. Rund 300 Bürgerinnen und Bürger aller Generationen, darunter viele Familien mit Kindern gedachten unter Einhaltung der Corona-Regeln der Menschen und europäischen Nachbarn, die derzeit unter massiver militärischer Gewalt stehen. Auch Landrat Andreas Siebert und Landtagsabgeordneter Florian Schneider befanden sich unter ihnen. Kerzen und Lichter wurden als Zeichen der Hoffnung angezündet, sie waren zugleich ein Appell an die Regierung Russlands, die Angriffe auf die Ukraine einzustellen.

„Wir haben unsere Stimme und können unseren Willen sichtbar machen“, eröffnete Pfarrer Johannes Barth die Veranstaltung, „und so denken wir an die Menschen, die jetzt Angst haben, an die Opfer, an die Wahrheit, die so oft verdreht wird, an die einfachen Soldaten, die Machthaber und politisch Verantwortliche – in der Hoffnung, dass sie kluge Entscheidungen treffen!“

Eine fünfminütige Stille folgte, in der die Glocken der Kaufunger Kirchen zu hören waren – ein dichter Moment, indem das Unfassbare von den Anwesenden gemeinsam ausgehalten und getragen wurde.

Auch Bürgermeister Arnim Roß reagierte fassungslos und erschrocken auf den Angriff Russlands: „Weil die Möglichkeiten diesem Krieg zu begegnen, begrenzt sind, ist es umso wichtiger, dass wir als Bürger einer freien, demokratischen Republik unseren Protest, unsere Betroffenheit und unsere Solidarität öffentlich bekunden!“ Gemeinsam entsetze uns die Tatsache, dass es in Europa wieder Krieg gibt und dass die atomare Bedrohung seit dem Ende des kalten Krieges nun wieder deutlich zu spüren sei. Er wies zudem auf die Geschlossenheit der EU hin: „Frieden und Freiheit können wir nur in einem einigen Europa haben, dessen Wert wir vielleicht bisweilen unterschätzen oder nicht oft genug betonen.“ Gleichzeitig seien die Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, aktiv gegen Gewalt Stellung zu beziehen: „Deshalb ist es gut, dass heute so viele hier sind. Wir nehmen unser Schicksal in unser aller Hand und erheben unsere Stimme für den Frieden.“ Dies erfolgte anschließend nach einem gemeinsamen Gebet in bewegender Weise, als die versammelten Menschen auf dem Rathausvorplatz die Strophen des Liedes „We shall overcome“ sangen.

Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein starker Applaus für den Frieden, der als weiteres Zeichen in die Welt hinausgetragen werden sollte.

Für den kommenden Freitag ist eine weitere Friedensveranstaltung angedacht.