• Henner Brosius und Pfarrer Gottfried Bormuth umrahmten die 15. Mahnwache mit Liedern, Gebeten und klaren Worten.

  • Rund 30 Bürgerinnen und Bürger hatten den Weg zum Rathausvorplatz gefunden, um ihre Solidarität zu zeigen und ein Zeichen für Frieden und Demokratie zu setzen.

  • Innehalten und Gedenken an die Opfer des Angriffskrieges russischer Truppen in der Ukraine.

  • Beigeordneter Martin Lange betonte die Wichtigkeit, die Kaufunger Mahnwachen fortzuführen und sich nicht an den Krieg als Dauerzustand zu gewöhnen.

Hevenu shalom alejchem: Wir wollen Frieden für alle

Jeden ersten Freitag im Monat wird der Rathausvorplatz zu einem Ort des Gedenkens, einem Ort, an dem Menschen für Frieden eintreten. So auch in der vergangenen Woche, wo rund 30 Menschen den Weg gefunden hatten, um ihre Solidarität zu zeigen und ein Zeichen für Frieden und Demokratie zu setzen. „Hevenu shalom alejchem“, ein hebräisches Lied gesungen von Henner Brosius drückte aus, was vielen am Herzen lag: „Wir wollen Frieden für alle, Frieden für die Welt.“

„Mein Wunsch wäre, dass wir uns hier nicht mehr jeden ersten Freitag im Monat treffen müssten“, sagte Pfarrer Gottfried Bormuth zu Beginn der 15. Mahnwache, „aber es ist wichtig, dass wir weiter für den Frieden eintreten und ein Zeichen setzen.“ Auch Martin Lange, der als Beigeordneter für die politische Gemeinde ans Mikrofon trat, betonte die Wichtigkeit der Mahnwachen: „Wir müssen weiterhin wach bleiben und dürfen uns nicht an den Krieg als Dauerzustand gewöhnen.“ Die vergangenen Wochen hätten deutlich gemacht, wie zerbrechlich plötzlich auch unser Lebensumfeld erscheine, wenn Atomanlagen wie das Atomkraftwerk Saporischschja in die Kämpfe einbezogen werden.

Nachdem die Glocken der Kaufunger Kirchen als Mahnung zum Innehalten geläutet hatten, richtete Pfarrer Gottfried Bormuth noch einmal die Worte an das Publikum: Er berichtete davon, wie gut viele ukrainische Geflüchtete hier im Ort aufgenommen und integriert worden seien. „Ich erlebe hier in Kaufungen viel positives – es entstehen Freundschaften und es entsteht Vertrauen“, so Bormuth. Das alles seien kleine Bausteine, die es gelte, auch weiterhin zu unterstützten.

Zum Abschluss stimmten die Zuschauerinnen und Zuschauer gemeinsam „We shall overcome“ an, ein Lied, dass mittlerweile zu bewegenden Hymne der Kaufunger Mahnwachen geworden ist.

Das solidarische und gemeinsame Zusammenstehen, das Appellieren und das Hoffen auf humanitäre Lösungen soll weitergehen: an jedem ersten Freitagabend um 19 Uhr werden weiterhin die Mahnwachen auf dem Rathausvorplatz veranstaltet.