Volkstrauertag: Kranzniederlegungen in Nieder- und Oberkaufungen
Auch die Feierlichkeiten zum Volkstrauertag am 15. November verliefen in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie in veränderter Form. Ohne öffentliche Gedenkveranstaltung legten Bürgermeister Arnim Roß und die Erste Beigeordnete in einem kleinen Kreis an den Mahnmalen in beiden Ortsteilen Kaufungens Blumenkränze nieder und gedachten der Opfer des Nationalsozialismus, der Toten beider Weltkriege, und auch der Menschen, die in unseren Tagen unter bewaffneten Konflikten, Terror und Gewaltherrschaft leiden.
„Gerade in dieser Zeit mit ihren besonderen Herausforderungen ist es notwendig, uns der Folgen von Krieg und Unterdrückung zu erinnern und in angemessener Form über das, was damals passiert ist, nachzudenken. Der Volkstrauertag mahnt uns jedes Jahr, aus den Schrecken der Geschichte zu lernen und wachsam zu sein, wenn Frieden und Freiheit bedroht werden. Friede kann werden, wenn wir aus Überzeugung dafür eintreten“, sagte Bürgermeister Arnim Roß in seiner kurzen Ansprache. Anschließend verlas er das traditionelle Totengedenken des Bundespräsidenten:
„Wir denken heute an die Opfer von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker. Wir gedenken der Soldaten, die in den Weltkriegen starben, der Menschen, die durch Kriegshandlungen oder danach in Gefangenschaft, als Vertriebene und Flüchtlinge ihr Leben verloren. Wir gedenken derer, die verfolgt und getötet wurden, weil sie einem anderen Volk angehörten, einer anderen Rasse zugerechnet wurden, Teil einer Minderheit waren oder deren Leben wegen einer Krankheit oder Behinderung als lebensunwert bezeichnet wurde.
Wir gedenken derer, die ums Leben kamen, weil sie Widerstand gegen Gewaltherrschaft geleistet haben, und derer, die den Tod fanden, weil sie an ihrer Überzeugung oder an ihrem Glauben festhielten. Wir trauern um die Opfer der Kriege und Bürgerkriege unserer Tage, um die Opfer von Terrorismus und politischer Verfolgung, um die Bundeswehrsoldaten und anderen Einsatzkräfte, die im Auslandseinsatz ihr Leben verloren Wir gedenken heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt Opfer geworden sind. Wir gedenken der Opfer von Terrorismus und Extremismus, Antisemitismus und Rassismus in unserem Land. Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten, und teilen ihren Schmerz. Aber unser Leben steht im Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern, und unsere Verantwortung gilt dem Frieden unter den Menschen zu Hause und in der ganzen Welt.“
Der Volkstrauertag wurde auf Anregung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) 1919 eingeführt und erstmals 1922 als Gedenktag zu für die Opfer des Ersten Weltkrieges begangen. Es ist ein Tag der Solidarität mit den Verletzten und Hinterbliebenen, der eine Mahnung zur Versöhnung, zur Verständigung, zu Toleranz und Frieden darstellt.