„Mein Sohn (geb. 1941) wurde in Niederkaufungen eingeschult. Von diesem Zeitpunkt an redeten wir in der Familie kein Wort Ungarisch mehr, damit das Kind besser in Deutsch wurde.“ Frau G. aus Mucsi

„10 [aus Klasse 5] haben das Klassenziel nicht erreicht. Schuld daran sind z. T. die ungünstigen Schulverhältnisse der letzten Jahre… Die Zahl der Schulneulinge Ostern 1949 beläuft sich auf etwa 80…“. Deshalb wird die Anfangsklasse geteilt. Die Klassenstärke beträgt zwischen 38 (8. Schuljahr) und 73 Schülerinnen und Schüler (4. Schuljahr). Protokollbuch der Niederkaufunger Schule, 22.3.1949

„Erst als der Krieg zu Ende war, war die größte Not… Wir haben ja wenig Waisenrente bekommen. [Aus] Bettüchern hat [meine Mutter] Unterwäsche genäht – hinterher hatten wir keine Bettwäsche mehr. Wir [Mutter und fünf Kinder] haben nur in der kleinen Küche gewohnt. Mein Bruder hat auf dem Boden auf Strohsäcken geschlafen, wir Mädchen mit Mutter in einem Schlafzimmer. Wie die Ungarn kamen auf den Schulhof, die hatten alle lange Röcke mit Plissee und ganz bunte Patschen und eine Kopfbedeckung an. Alle haben sie Häuser bekommen in der Siedlung…“ Anneliese K., geb. 1936

„Es dauerte schon eine Zeit, bis wir uns in Oberkaufungen eingewöhnten. Die Leute nannten uns die ‚Kaduffelkäfer‘, weil sie meinten, wir hätten dieses Ungeziefer eingeschleppt. Wir waren sehr arm… Alles Essen wurde eingeteilt. Satt sind wir selten geworden… Einheimische Kinder, Jungen und Mädchen, die aus Kassel evakuiert worden waren und wir Kinder von Flüchtlingen und Vertriebenen mussten versuchen, miteinander auszukommen.“ Herr S., geb. 1935, aus dem Egerland

„Csibrak ist für mich eine Kindheitserinnerung. In Kaufungen bin ich zuhause.“ Frau K. verließ achtjährig ihre ungarische Heimat.

„Mir half der Fußball, schnell hier Fuß zu fassen. Ich fand schnell Freunde, mit denen ich heute noch zusammen bin.“ Herr S., geb. 1940, aus Tiefenbrunn/Ukraine