• Obstbaumpflanzung an der Steinkopfbaude

Obstbaumpflanzung an der Steinkopfbaude,

2010 (J. Bade)

Hintergrund

Obstbäume als kommunale Daseinsvorsorge

Gemeinderechnungen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts belegen, dass Niederkaufungen den Gemeindebesitz an Obstbäumen durch Investitionen vermehrte. Mitarbeiter wurden für die Anpflanzung und Pflege bezahlt:
„1793: Jonas Roß 1 Tlr [Taler] für Pfropfen und Stämmesetzen,
1818: langjähriger Aufseher an der Baumschule Carle Roß 31 alb 4 Heller für 68 Apfelbäume,
1824: 105 Taler für 455 Obstbäume an den Wegen […]
1826: am gelben Berg 21 Weiden und 276 Kirschbäume gepflanzt
1846: Lehrer Henkel pflegt die Baumschule.“ Wolfgang Zeihe, Niederkaufunger Chronik, 1967

Im Inventarverzeichnis der Niederkaufunger Schule sind 1911 neben Lehrbüchern, Musikinstrumenten oder Schulwandbildern auch die Obstbäume des Lehrergartens aufgelistet. Wahrscheinlich war der Ernteertrag Teil des Gehalts des Dorfschullehrers.

Heute werden die gemeindeeigenen Obstbäume von Pomologinnen und Pomologen der Kommune Niederkaufungen mitbetreut. Auf Streuobstwiesen werden regionale alte Apfel- und Birnensorten gezüchtet, um sie für die Nachwelt zu erhalten.