• Gegen den Angriff Russlands auf die Ukraine

Gegen den Angriff Russlands auf die Ukraine
„Weil die Möglichkeiten diesem Krieg zu begegnen, begrenzt sind, ist es umso wichtiger, dass wir als Bürger einer freien, demokratischen Republik unseren Protest, unsere Betroffenheit und unsere Solidarität öffentlich bekunden!… Deshalb ist es gut, dass heute so viele hier sind. Wir nehmen unser Schicksal in unser aller Hand und erheben unsere Stimme für den Frieden.“ Bürgermeister Arnim Ross, Kundgebung und Friedensgebet vor dem Kaufunger Rathaus, 25.02.2022

Hintergrund

25.2.2022: Verbundenheit

„Obwohl Kaufungen und Kiew über 1400 Kilometer von einander entfernt liegen, ist der Krieg in der Ukraine für Ann Sophie K. [24] ganz nah…. Aus drei jungen Menschen, die sie dort während eines Urlaubs kennengelernt hatte, wurden Freunde, mit denen sie regelmäßig in Kontakt stand… ‚Jetzt mache ich mir große Sorgen‘… Geht es meinen Freunden und ihren Familien gut? Sind sie aus Kiew geflohen? Verlieren sie ihre Bleibe und ihren Besitz? All diese Fragen beschäftigen K. Getroffen hat sie Anastasia und Nikita, 23 und 22, beide Informatikstudenten, sowie Oleg (25), Bauingenieur, beim Feiern… In den kommenden Tagen haben sie einiges zusammen unternommen. ‚Wir waren an verschiedenen Orten unterwegs, zum Beispiel in Kathedralen und alten Bunkeranlagen‘, erzählt die 24-Jährige.
So hat sie Gleichaltrige mit Ambitionen und Träumen kennengelernt, dem Wunsch, die Welt zu sehen, aber auch in der Heimat etwas aufzubauen. ‚Sie haben mir erzählt, sie sind die erste Generation ihres Landes seit Langem, die so träumen kann‘. Wie ein Phönix aus der Asche, sagte Nikita mal. K. konnte aber auch eine Stadt im Aufschwung erleben…
Das große Nachbarland, Putins Säbelrasseln und Machtdemonstrationen wollten K.s Freunde nicht an sich heranlassen, stattdessen ihr Leben leben. ‚Das kennen wir seit 2014 nicht anders‘, haben sie gesagt. Mit Angriffen rechneten sie nicht, vertrauten auf den Westen.
Der Aufmarsch der russischen Truppen änderte ihre Sicht schlagartig. Zumindest was Russland anging. Seit der Invasion hat K. keine Nachrichten mehr bekommen, nur Fotos auf Instagram gesehen. ‚Ich weiß, dass Anastasia Verwandte in Polen hat, vielleicht schafft sie es dort hin‘…. Das letzte Foto von ihr zeigt sie in einem U-Bahn-Schacht – mit gepackten Koffern. Von Oleg und Nikita weiß K., dass sie eventuell gegen russische Soldaten kämpfen. Sie hofft, dass ihren Freunden nichts zustößt. Eigentlich wollten sie sich gemeinsam in Berlin treffen. ‚Aber ich weiß nicht, ob ich sie jemals wieder sehe‘…“ Moritz Gorny: Kaufungerin hat Angst um Freunde in Kiew, Hessische Allgemeine, 26.2.2022